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Wirtschaftsstudium in Havanna

#FERNWEH #ZIGARREN 12. März 2014

Wie funktioniert eine Wirtschaftsvorlesung an der Universität in Havanna? Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Auf Spiegel Online erzählt ein Austauschstudent von seinen Erfahrungen:

SPIEGEL ONLINE: In den Vorlesungen in Kuba wird mehr diskutiert? Vogel: Ja, da war ich wirklich positiv überrascht. Die Annahmen hinter den Modellen werden hinterfragt. In Deutschland ist alles, was nichts mit Zahlen zu tun hat, keine Wirtschaftswissenschaft. In Kuba dagegen zwingen einen die äußeren Umstände, die dysfunktionale Planwirtschaft, viel mehr zum Nachdenken. Rechnen allein reicht da offensichtlich nicht mehr aus. Man muss einfach mehr denken. SPIEGEL ONLINE: Und wer widerspricht, wird dann abgestraft? Vogel: Nein. Das fand ich das Spannendste: An der Uni werden Sachen gesagt, die man nie in der Zeitung lesen würde. Es ist eine Parteizeitung, und die findet alles immer verhältnismäßig gut. An der Uni dagegen darf man kritisieren, aber eben konstruktiv. Es gibt diesen Schutzmantel der Wissenschaften, der das erlaubt. Wie es weitergehen soll, das wird hinter den verschlossenen Türen des Politbüros diskutiert. Und an den Universitäten.

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