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Kuba kündigt historische Preiserhöhung an

Habanos SA kündigt eine historische Preiserhöhung an. Besonders betroffen: Die Premium-Marken Cohiba und Trinidad sowie alle limitierten Lancierungen aus Kuba.
#MÄRKTE #ZIGARREN 29. April 2022

Kuba kämpft seit Jahren mit Lieferproblemen – und hält mit Preiserhöhungen dagegen. Zunächst wurden exklusive Zigarren und bei Sammlern besonders beliebte Raritäten knapp und teurer. Zum Beispiel Zigarren der Linie Cohiba Behike oder Ediciónes Limitadas. Die Corona-Pandemie verschärfte den Engpass weiter. Fachhändler, uns eingeschlossen, können kubanische Zigarren seit gut einem Jahr nicht mehr nach Belieben und tatsächlichem Bedarf bestellen. Auch ganz «normale» Zigarren wie der Habanos-Bestseller Partagás Serie D No. 4 sind rationiert und werden dem Handel zugeteilt. Die weltweite Nachfrage übersteigt das Angebot bei weitem.

Nach zwei Jahren im Krisenmodus zieht Habanos SA die Konsequenzen und kündigt das Unvermeidliche an: Die Preise steigen. Das Ausmass der Preiserhöhung ist noch nicht bekannt. Wie das Cigar Journal berichtet, wird eine weltweite Harmonisierung des Preisniveaus angestrebt. Als Benchmark soll Hong Kong dienen, einer der teuersten Habanos-Märkte überhaupt. Die Preiserhöhung soll insbesondere die Premium-Marken und Linien aus Kuba betreffen: Cohiba, Trinidad, die Premium-Linien Montecristo Línea 1935 und die neue Romeo y Julieta Línea de Oro.

Habanos SA hat die Meldung bestätigt. Noch ist unklar, wann die neue Policy in Kraft tritt. Ein Blick nach Hong Kong zeigt, was uns in etwa blüht: Der Marktpreis für eine Kiste Cohiba Robustos liegt aktuell bei etwa CHF 1200. Es dürfte sich also um eine Preiserhöhung historischen Ausmasses handeln, von der Märkte ausserhalb der Schweiz noch deutlich stärker betroffen sein dürften. Das Cigar Journal rechnet je nach Land von Preiserhöhungen von bis zu 150 Prozent.

Für die Schweiz sind die Pläne von Habanos nicht ausschliesslich negativ. In den letzten Jahren bezahlte die Schweiz überdurchschnittliche Einkaufspreise an Kuba und war international nicht immer wettbewerbsfähig. Die angekündigte Harmonisierung beendet diesen Nachteil. Der zu erwartende Preisanstieg in der Schweiz wird sich in einem moderaten Rahmen bewegen. Umgekehrt droht mittelfristig eine schlechtere Verfügbarkeit von raren Habanos. Weil die Schweiz hohe Preise zahlte, profitierte sie bisher von einer überdurchschnittlichen Zuteilung.

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