Gefertigt wie eine Bauernzigarre
Für ihren persönlichen Gebrauch fertigen die Tabakbauern aus Pinar del Rio Zigarren aus frischen Tabaken und wickeln sie in Blätter der Königspalme ein. Die Yagua von J.C. Newman ist eine Hommage an diese Bauernzigarren.
«Meine Familie arbeitet seit Generationen mit Tabak», erzählt Lazaro Lopez, der in den 1940er Jahren in Kuba aufwuchs und heute Co-General-Manager der J.C. Newman Pensa Cigar Factory in Nicaragua ist. Mit seinem Grossvater verbrachte er viele Stunden auf den Tabakfeldern von Pinar del Río. Dort rollte der Grossvater Zigarren aus frischen Tabakblättern direkt aus den Trockenschuppen – ohne Pressform oder Werkzeuge – und band sie mit Streifen der kubanischen Königspalme, der Yagua, zusammen. «Er liebte es, dass jede Zigarre eine eigene Form hatte. Er nannte sie Yagua, wie die Palme mit ihren leuchtend roten Samen. Ich erinnere mich gut an das reiche Aroma und den besonderen Geschmack.»
In einem Gespräch mit Drew Newman, dem Vertreter der vierten Generation der J.C. Newman-Familie, entstand die Idee, diese Zigarren wieder aufleben zu lassen. Lopez fertigte sie wie damals: direkt aus der Trockenscheune, ohne Presse oder Formen. 2020 brachte J.C. Newman die erste Kleinserie der Yagua auf den Markt.
«Die Yagua-Zigarren sind schwierig herzustellen», sagt Drew Newman. «Wir verwenden ein noch nicht vollständig fermentiertes Connecticut-Broadleaf-Deckblatt, mischen die Einlage anders und verzichten auf viele Formen, den Pressstock und andere Werkzeuge, die uns normalerweise bei der Zigarrenproduktion zu Verfügung stehen.» Die noch feuchten Zigarren werden gebündelt und in das Palmblatt gepresst, wodurch jede Zigarre eine individuelle Form erhält, dabei aber ein gutes Zugverhalten bewahrt. Bevor sie in den Handel kommen lässt J.C. Newman die Zigarren ein Jahr in den Palmbündeln reifen. So wird der frische Tabak etwas gezähmt und erhält eine schöne Cremigkeit.
Das Deckblatt stammt aus den USA, die Einlagetabake aus Nicaragua. Die mittelkräftige Zigarre bietet ein erdiges Aroma mit Noten von schwarzem Pfeffer. Die jährliche Produktion liegt bei rund 1.000 Kisten.
