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Kuba beschäftigt weiter

Kuba beschäftigt nicht nur uns Zigarrenfreunde; die Insel-Ökonomie im Umbruch ist in mancherlei Hinsicht ein spannendes Beobachtungsobjekt. Die NZZ widmet Kuba heute in der Printausgabe eine ganze Seite (vielen Dank für den Hinweis an den Genussfreund). Die beiden Artikel kann ich sehr zum Lesen empfehlen. «Kuba begräbt die klassenlose Gesellschaft» beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Wirtschaftsreformen von 2011:

(..) Die direkten Geldüberweisungen aus dem Ausland haben damit das gleiche Niveau erreicht wie die Einkünfte aus dem Tourismus, dem wichtigsten Devisenbringer Kubas. Kein kubanischer Ökonom habe diese Entwicklung vorausgesehen, sagt Emilio Morales, der Chef von Havana Consulting Group. Für ihn sind Geld und Güter aus Miami zum effizientesten Motor für die Entwicklung der kubanischen Wirtschaft avanciert. Seine Untersuchungen zeigen, dass über 60% der Kubaner Rimessen erhalten und dass der Kleinhandel zu 90% auf die Stimuli der Exilkubaner angewiesen ist.
Der Artikel «Kubanische Experimente mit der Immobilienvermittlung» portraitiert einen Mikrounternehmer in Havanna, der ein Online-Portal zur Immobilienvermittlung aufgebaut hat:
(..) Auch Crespo hat in seinem Freiluft-Immobilienbüro kein Internet. Die neuen Inserate sendet er nach Feierabend vom staatlichen Anschluss aus nach England, wo sein exilkubanischer Geschäftspartner die Website aktualisiert. Diese ist wiederum wichtig, weil der Immobilienerwerb auf Kuba in erster Linie durch Angehörige im Ausland finanziert wird, allen voran durch die Exilkubaner in den USA. Eine andere Finanzquelle gibt es nicht. In Kubas sozialistischer Wirtschaft sind Hypothekarkredite schlicht nicht vorgesehen.

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