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Mehr als 10’000 Gerüche

Erdige, waldige, holzige, pfeffrige oder ledrige Düfte lassen sich im Rauch von Zigarren – neben vielen anderen mehr. Tatsächlich kann der Mensch über 10’000 Duftnoten unterscheiden. Etwa der Hälfte dieser Düfte kann der Durchschnittsbürger laut Wikipedia auch einen Namen zuordnen.

Die Funktion des menschlichen Duftorgans ist inzwischen gut erforscht. Im Inneren der Nase befinden sich zwei etwa Briefmarken-grosse Flächen, die von Sinneszellen überzogen sind. Hunderte von spezialisierten Geruchsrezeptoren erkennen jeweils eine Art von Duftmolekülen besonders gut. Weil die meisten Düfte aus einer Kombination verschiedener Duftmoleküle besteht, kann der Mensch viele tausend Düfte unterscheiden.

Der Genuss einer guten Zigarre oder eines Gläschens Rum machen uns nicht ohne Grund so viel Vergnügen. Die Wahrnehmung von Aromen und Düften ist im menschlichen Gehirn eng an Strukturen des limbischen Systems, des Zentrums für Emotionen und Gedächtnis, gekoppelt, wie die Ärztezeitung erklärt. Dabei kommt es oft zu einer Vermischung von Geruchsinformationen mit Emotionen und Erinnerungen: Ein Hauch von Fliederduft kann genügen, und plötzlich werden Erinnerungen an die erste Jugendliebe wach.
 
Eine Zigarre oder ein feiner Espresso ist also in der Lage, uns sprichwörtlich aus dem Alltag zu entführen. Und der Geruchsinns ist auch in einer anderen Beziehung einzigartig: Während alle anderen Sinneswahrnehmungen im so genannten Thalamus gefiltert und bewertet werden, bevor sie in das Grosshirn gelangen, umgeht der Geruchssinn diese Kontrollinstanz. Die Natur erlaubt uns, den Duft des Tabaks unmittelbar zu geniessen.

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