Mehr Schätze aus Kuba

Nach einer jahrelangen Durststrecke dürfen sich Zigarren-Liebhaber in der Schweiz wieder über eine bessere Verfügbarkeit kubanischer Zigarren freuen. Am Ende des letzten Jahres lieferte Kuba grössere Mengen von populären Formaten wie der Partagás Serie D No. 4, der Hoyo de Monterrey Epicure No. 2 oder der Romeo y Julieta Short Churchills in die Schweiz. Jetzt wurden weitere Lücken im Sortiment gefüllt. Formate wie die Fonseca No. 1, Romeo y Julieta Exhibición No. 4, Punch Punch oder Vegas Robaina Famosos sind zum ersten Mal seit Jahren wieder lieferbar.

Verschiedene Faktoren führen dazu, dass die Regale wieder besser gefüllt sind: Massive Preiserhöhungen führten zu einem generellen Rückgang der Nachfrage. Immer mehr Geniesser weichen notgedrungen auf Zigarren der neuen Welt aus – im Fachjargon die Bezeichnung für Hersteller, die ausserhalb Kubas produzieren. China, in den vergangenen Jahren ein Treiber der enormen Nachfrage nach kubanischen Zigarren, schwächelt. Auch politische Manöver beeinflussen die Verfügbarkeit: Die Vertriebsorganisation Habanos SA plante einen «Squeeze out» ihrer lokalen Partner. Konkret reduzierte Habanos die Lieferungen in die Schweiz und nach Deutschland in der ersten Hälfte des Vorjahres um fast die Hälfte, weil die Co-Aktionäre – in der Schweiz und in Deutschland die Familie Villiger – ihre Anteile nicht abgeben wollten. Mit dem Lieferembargo baute Habanos SA Druck auf. Die grossen Liefermengen, die jetzt wieder die Schweiz erreichen, lassen vermuten, dass eine Einigung erzielt wurde. Ein aktuelles Bild über die Lage in Kuba erhalten wir schliesslich Ende Februar, wenn sich die Zigarrenwelt zum jährlichen Festival del Habano trifft. Wie fiel die diesjährige Tabakernte aus? Fehlen den Fabriken Fachkräfte? Diese Informationen werden uns dabei helfen, die Entwicklung des Angebots besser zu verstehen.