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Optimismus auf dem Land

Pinar del Río hat die Folgen des schlimmen Hurrikans Ian überwunden. Die Tabakbauern freuen sich über eine gute Ernte.

Während in der Stadt die Krise sichtbar ist, vermittelt Pinar del Río, das Tabakanbaugebiet im Westen der Insel, einen fröhlichen und optimistischen Eindruck. Die Folgen von Hurrikan Ian sind überwunden, die Trocknungshäuser neu aufgebaut und mit stabilen Wellblechen bedeckt und auf den Feldern wachsen üppige Tabakpflanzen. Ochsen mampfen zufrieden das vom Regen der vergangenen Tage saftige Gras.

Für die Tabakernte seien die starken Regenfälle nicht ideal, sagt uns später Tabakbauer Hector Luis Prieto, den wir an diesem Tag besuchen. Dennoch sei man bisher zufrieden mit dem Ernteverlauf. Seine Finca hat der bekannte Tabakbauer und «Hombre del Habano» inzwischen zu einem Erlebnis-Zentrum für Touristen ausgebaut. Gäste können auf der Finca übernachten und sich im Restaurant verpflegen.

Bevor die Tabakblätter in die Fabriken geliefert werden, durchlaufen sie mehrere Verarbeitungsschritte: In den Tabakschuppen direkt auf den Feldern trocknen die Blätter und wechseln ihre Farbe (die Kubaner nennen diesen Prozess: curar). In der Escogida sortieren meist Frauen die Blätter nach Blattstufe, Grösse und Qualität. Die klassifizierten Blätter gelangen dann in die Despalilla, wo die Mittelrippen entfernt und die Tabake fermentiert werden.

Die Arbeit in der Despalilla sei beliebt und nicht schlecht bezahlt, erzählt uns die aufgestellte Chefin. Ihre Mitarbeiter würden ebenso schnell wie qualitätsbewusst arbeiten, denn auf diesen beiden Faktoren basiere die Bezahlung. Bei Erfüllung der Norm liege der Verdienst bei 8’000-10’000 Pesos, was etwa 30 Dollar entspricht, und einen Bonus könne man darüber hinaus auch noch verdienen. In kritischen Sektoren würden die Lohne 2-3 mal pro Jahr der Inflation angepasst.

Wenn der Maestro Ligador die Tabake für seine Marken selektiert, stützt er sich auf die Angaben auf den Tabakballen. Neben den Hauptregionen San Juan y Martinez und San Luis unterscheiden die Marken etliche Subzonen, wie mir Maestro Ligador Arnaldo Bichot von Partagás erklärte. In er Despalilla in San Juan y Martinez weiss man von diesen Zonen nichts. Alle Tabake der Region würden gemeinsam verarbeitet, das bestätigen uns die Mitarbeiter und die Etiketten. Wie die Tabakauswahl in den Fabriken genau abläuft, bleibt weiterhin ein Geheimnis.

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