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Tabakanbau bei Davidoff

#FERNWEH #ZIGARREN 12. Februar 2011



Nach dem Besuch der Tabacalera de Garcia hatten wir in den zurückliegenden Tagen die Gelegenheit, weitere Manufakturen, Plantagen und Verarbeitungsbetriebe zu besichtigen. Natürlich haben wir «unsere» Davidoff-Manufaktur besucht. Ich darf mich der Marke Davidoff und den Betrieben hier in der Dominikanischen Republik ein bisschen verbunden fühlen, weil Davidoff seit der Übernahme durch die Oettinger-Gruppe in Basel ein Schweizer Unternehmen ist. Vor einigen Jahren hat die Oettinger Davidoff Group ausserdem auch die Davidoff-Manufaktur in Santiago vollständig übernommen.

Davidoff ist eine vertikal integrierte Firma. Von der Entwicklung des Saatguts über die Tabakverarbeitung bis zum Rollen der Zigarren kontrolliert das Unternehmen den gesamten Produktionsprozess. Eine Ausnahme bilden die Tabakbauern: Diese arbeiten selbständig und erhalten von Davidoff langfristige Abnahmeverträge. Der Gründungsvater der dominikanischen Davidoff ist Hendrik Kelner. Er leitet die Manufaktur bis heute und ist ausserdem Präsident der ProCigar-Vereinigung. Inzwischen ist auch sein Sohn Hendrik M. Kelner in das Geschäft eingetreten. Dieser hat uns auf einer ersten Führung durch eine Davidoff-eigene Tabakplantage geführt, wo die Firma auf Testfeldern neue Tabake anbaut und testet.

Nach der Ernte werden die Tabake in Trocknungshäusern ungefähr 45 Tage getrocknet und wechseln in dieser Zeit ihre Farbe von grün zu braun. In diesem Prozess verändert sich die chemische Beschaffenheit des Tabaks radikal. 6 bis 8 Monate dauert die darauf folgende Fermentation. Dabei werden die Tabake heuhaufenähnlich gestapelt. Im Inneren der Stapel beginnt die Temperatur zu steigen, was neue chemische Prozesse in Gang setzt. Hier bilden sich die typischen Tabakaromen heraus. Der ganze Fermentationsprozess wird laufend überwacht. Steigt die Temperatur zu weit, werden die Stapel umgeschichtet. Umgekehrt werden die Blätter leicht befeuchtet, um die Fermentation in Gang zu bringen, wenn die Temperatur zu tief ist. Davidoff arbeitet nicht mit einer bestimmten Anzahl von Fermentationsdurchgängen, wie es zum Beispiel in Kuba der Fall ist, wo von zwei- oder dreifacher Fermentation gesprochen wird. Bei Davidoff ist die Dauer der Fermentation entscheidend.

Ist die Fermentation abgeschlossen, werden die Blätter in Ballen gepackt und für die Langzeitlagerung vorbereitet. Jeder Tabak lagert mindestens eineinhalb Jahre lang, bevor er weiter verarbeitet wird. Manche Tabake reifen auch fünf, acht oder zehn Jahre. Eindrücklich ist dabei, wie die Davidoff jederzeit exakt zurückverfolgen kann, von welcher Plantage, welcher Pflanzenart und aus welcher Ernte das Blatt stammt und um welche Blattart es sich handelt.

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