Das XIV Festival del Habano wurde von einer glanzvollen Gala-Nacht abgeschlossen. Im Mittelpunkt der diesjährigen Gala stand die Marke Romeo y Julieta und ganz in rosa und romantisch präsentierte sich denn auch das ganze Abendprogramm. Die schön herausgeputzte Habanosprominenz durfte an diesem Abend zwei Weltpremieren geniessen: Die neue Romeo y Julieta Petit Churchill und die limitierte Romeo y Julieta Churchill Reserva Cosecha 2008. Man könnte sich über die neue Petit Churchill ein bisschen ärgern, weil diese weitere Churchill-Line-Extension nun wirklich nicht von besonders viel Kreativität zeugt. Aber von einem kommerziellen Standpunkt her ist das wohl eine erfolgsversprechende Vorgehensweise. Und am Ende zählt nicht der Name, sondern der Geschmack, und dieser hat mir sehr gut gefallen. Ich habe die Petit Churchill als fetter und voller und weniger zedrig wahrgenommen als die Short Churchill von Romeo y Julieta, in einem angenehmen Sinn. Der vermeintliche Höhepunkt Romeo y Julieta Churchill Reserva hat mich enttäuscht, notabene als einzige Neulancierung der ganzen Festivalwoche. Woran es gelegen hat? Möglicherweise habe ich ein Montagsexemplar erwischt, oder ich war nach den zuvor gerauchten Churchill-Variationen nicht mehr in der Lage, diese Havanna richtig wertzuschätzen. Für weiteres Testen verbleiben mir noch zwei weitere Exemplare dieser eigentlich besonderen Zigarre, für welche ausgewählte Tabake der Ernte 2008 verarbeitet wurden. Im Verlauf des Abends vergab Habanos die Auszeichnung «Premios Habano 2011». Geehrt wurden Armando Rodriguez Chill aus Kuba in der Kategorie Produktion, José Castelar Cueto aus Kuba für seinen Weltrekord im Zigarrenrollen in der Kategorie Kommunikation und Jemma Freeman vom britischem Habanos-Importeur Hunters and Frankau in der Kategorie Handel. Den Abschluss des Festivals bildet traditionell die Versteigerung von kostbaren Humidoren. Die Auktion wurde wie jedes Jahr von der britischen Zigarrenkapazität Simon Chase geleitet und brachte die beeindruckende Summe von 730’000 Euro ein, welche dem kubanischen Gesundheitssystem zu Gute kommen wird. Der Cohiba-Humidor erzielte dabei alleine einen Preis von 360’000 Euro.