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Francesco Illy über die Espresso-Einzelportion (2/3)

#KAFFEE 15. March 2007

Im ersten Teil der Geschichte um die Geburt der Amici E.S.E. Pads haben wir erfahren, was Francesco Illys Grossvater und Vater motivierte, die eigentlich schon sehr alte Technik der Espresso-Einzelportionen zu verbessern. Im heutigen Kapitel «Was ist der Vorteil bei vorverpackten Kaffeeportionen?» erklärt Illy, warum E.S.E. Pads vielen Privatanwendern erst die Möglichkeit geben, einen original italienischen Espresso selber herzustellen:

Ein perfekter Espresso hängt davon ab, ob man die glückliche Kombination von geeignetem Mahlgrad, richtiger Dosis und korrekt gepresstem Kaffeepulver findet. Denn nur so entfaltet sich genau der richtige Grad an Widerstand gegen Wasser, um den Kaffee in nicht weniger als 25 und nicht mehr als 35 Sekunden herauszupressen. Wenn man bedenkt, dass die Pumpe bei 10 bar, also bei hohem Druck arbeitet, kann man sich vorstellen, wie einfach es ist, diese Parameter zu erreichen. Besonders wenn täglich nur wenige Espressos zubereitet werden.

Bei uns zu Hause können sich alle noch daran erinnern, wie es war, als wir am Samstagnachmittag Espresso machten, bevor Vaters Einzelportion ausgereift war.

Ja, denn nur samstags hatten wir genug Zeit dafür: Zu mahlen, zu dosieren, aufzubrühen, den ersten Kaffee wegzugiessen, den Mahlgrad einzustellen und dann noch einmal zu mahlen, zu dosieren, aufzubrühen und auch den zweiten Kaffee wegzugiessen und das Ganze dann zu wiederholen, um nach einer Experimentierphase von mindestens 30 Minuten endlich einen herrlichen Espresso zu erhalten.

Und nun dürfen Sie raten: Was wir heute (nicht nur samstags) machen? Genau, wir verwenden E.S.E.-Einzelportionen!

Denn zur einwandfreien Zubereitung des Kaffees ist nicht nur viel Geschick erforderlich (womit wir in unserer Familie glücklicherweise gesegnet sind). Kaffee ist ausgesprochen wasserbindend und nimmt daher leicht Feuchtigkeit auf oder gibt diese wieder ab, er muss also ständig überprüft werden, und das erfordert auch einen hohen Konsum.

Schon bei einer kleinen Wolke wird er feucht. Und folglich weniger mürb. Nun reicht aber der Mahlgrad, der vor der Passage unserer Wolke völlig hinreichend war, nicht mehr aus und muss auf feinere Werte eingestellt werden. Wer eine Bar an einer bevölkerten italienischen Piazza führt und täglich Hunderte Espressos verkauft, tut dies ganz automatisch und findet nichts dabei. Wer aber, was damals häufig vorkam, ein – wenn auch gut besuchtes – Restaurant in den Staaten oder in Deutschland hatte und täglich nicht mehr als 3 oder 4 Bestellungen für Espresso entgegennahm (mehr oder weniger der Alltagsverbrauch einer Familie), konnte eigentlich schlicht keinen Espresso machen.

So kam der Gedanke auf, dass es möglich sein müsste, unsere Mischung zu nehmen, diese dann unter Laserkontrolle auf die korrekte Körnchengrösse (für die es keinen Spielraum gibt) zu mahlen und zu pressen, um stets den gleichen Grad an Kompaktheit zu erzielen. Wenn das Erebnis dieser Arbeitsschritte dann zwischen zwei Lagen Filterpapier versiegelt werden konnte, musste eigentlich unter allen Bedingungen und an jedem Standort ein perfekter Espresso zu bewerkstelligen sein. Und dieser Gedanke erwies sich als richtig. Die Ergebnisse der letzten 30 Jahre sind ein Beweis dafür. Die Einzelportion ist und bleibt die beste Methode, überall zu einem Espresso zu kommen, wenn man nicht gerade in einer gut besuchten Bar einkehren kann.

Die Tatsache, dass die Küche sauber bleibt… dass der Kaffee sowohl vorher als auch nachher zwischen Filterpapier bleibt… anstatt leichtflüssig in der Küche herumzuwandern, um überall hängen zu bleiben… wegen seiner intensiven elektrostatischen Anziehungskraft aber bevorzugt auf weissen Kleidungsstücken landet… bzw. auf eben dieses weisse Outfit spritzt, während Sie den Filter ausklopfen… oder gar aus der Espressomaschine herauszischt, weil zuviel Kaffeepulver eingefüllt wurde, wobei die – wie immer meist hellen – Kleidungsstücke ruiniert werden… tja, all dieser Komfort ist wohl nur nebenbei zu erwähnen.

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