Habanos SA nimmt Stellung zu Australiens Plain-Packaging-Plänen
Australien will das sogenannte «Plain-Packaging» für Tabakwaren einführen. Tabakwaren dürften nach den Plain-Packaging-Regeln nur noch in Einheitsverpackungen ohne Markenlogos und Produktinformaitonen angeboten werden. Es handelt sich im Prinzip um eine Verschärfung des Werbeverbots; das Marketing für Tabakprodukte soll weiter erschwert werden. Wenn das Gesetz im Herbst wie geplant vom australischen Parlament angenommen wird, tritt es nächsten Sommer in Kraft – auch für Premium-Zigarren.
Der australische Blog Aussie Cigars hat heute eine Stellungnahme der kubanischen Vertriebsorganisation Habanos SA zu dieser Angelegenheit veröffentlicht. Dass sich Habanos SA selber zu Wort meldet ist aussergewöhnlich und zeigt die Bedeutung des Plain-Packaging-Themas auch für die Zigarrenwelt.
Die Stellungnahme enthält u.a. folgende Argumente:
- Havanna-Zigarren sind aufwändig in vollständiger Handarbeit herstellte Naturprodukte und nicht mit Zigaretten vergleichbar.
- Informationen zum Herstellungsjahr, der Factory Code, Garantiesiegel und weitere für Zigarrenkonsumenten relevante Angaben können nicht mehr kommuniziert werden.
- Habanos vertreibt über 300 unterschiedliche Packungseinheiten (Produkte und Packungsgrössen); eine Umstellung der Verpackungen nur für den Australischen Markt wäre mit einem sehr grossen Aufwand verbunden.
- Plain-Packaging erleichtert Fälschern ihr Handwerk; Fälschungen können nicht mehr anhand der Verpackung entdeckt werden.
- Fälschungen führen zu einem Schwarzmarkt, der sich auch allen anderen Regulationen entzieht (insb. Tabaksteuern).
- Es ist nicht belegt, dass Plain-Packaging einen Beitrag zur Erfüllung der gesundheitspolitischen Ziele leistet.
- Plain-Packaging verletzt die Wirtschaftsfreiheit, Markenrechte und das Recht des Konsumenten auf informierte Kaufentscheidungen.