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Uncool wie Albert Einstein

#VERSCHIEDENES #ZIGARREN 6. Dezember 2013

Die Wirtschafts Woche präsentiert im Artikel «Die letzten Raucheroasen» eine Bestandesaufnahme der Zigarrenbranche. Dafür hat die Autorin eine «Casa del Habano» in Düsseldorf und die Cigarworld Lounge besucht – bei ersterer ist für Nicht-Ortskundige unklar, ob jene von Muhammet Genc oder die andere der Geschwister Benden gemeint ist. Man will sich ja freuen, wenn die Zigarrenbranche in einer Publikumszeitschrift präsentiert wird, aber die ganze Sache kommt etwas unmotiviert daher. Statt mit dem Casa-Betreiber hat die Autorin offenbar nur mit Bodo Mehrlein, dem Geschäftsführer des Bundesverbands der Zigarrenindustrie gesprochen, der alles, was der Autorin auffällt wie mit einer Off-Stimme kommentiert, und dabei Premium-Zigarren und Konsum-Produkte durcheinanderbringt. Etwa, wenn er über die stetigen Umsatzrückgänge lamentiert. Auch sonst haben sich Fehler eingeschlichen. Zum Beispiel heisst es im Text über das Zigarrenangebot der Casa: «Die teuerste Zigarre, die Tabakfreunde dort erwerben können, kostet 210 Euro: Eine Romeo y Julieta Limited Short Churchill A/T». Worauf die Sache hinaus laufen soll, ist nicht ganz klar, wahrscheinlich auch der Autorin nicht. Als Fazit präsentiert sie die These, dass Zigarren nicht mehr cool seien und Zigarrenraucher «wie aus der Zeit gefallen» wirkten. Das würden wir uns ja noch gefallen lassen, im Sinne einer unabhängigen Drittmeinung. Mit ihrer Schlusspointe zeigt uns die Autorin dann aber, wie ihre Coolness-Kompetenz einzuschätzen ist: «Das waren Zigarrenliebhaber wie Albert Einstein oder Charles Chaplin allerdings auch nicht.»

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